Piment d’Espelette: Wissenswertes & Rezepte zum Chili-Gewürz

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Piment d’Espelette: Das berühmte Gewürz aus dem Baskenland

Piment d’Espelette, die scharfe Spezialität aus dem Baskenland (baskisch: Ezpeletako Biperra), hat sich weltweit einen festen Platz in der Spitzengastronomie erobert. In seiner Heimat verfeinert er nicht nur Fisch- und Fleischgerichte, sondern wird auch für Kompott und Marmelade verwendet. Doch damit nicht genug: Das vielseitige Chili-Gewürz wird auch als Topping, in der Schokoladenherstellung und sogar in der Gesundheitsküche eingesetzt. Ursprünglich aus Mexiko stammend, fand er durch einen baskischen Seefahrer seinen Weg nach Europa – und das baskische Klima erwies sich als ideal für seinen Anbau.

Doch was macht das Piment d’Espelette neben seiner moderat-pikanten und fruchtigen Note so besonders, dass er mit der begehrten „Appellation d’Origine Protégée“ (AOP) ausgezeichnet wurde? 

In diesem Blogbeitrag finden Sie alle wichtigen Informationen zu dem einzigartigen Gewürz Piment d’Espelette:

Das ist Piment d’Espelette: Einordnung und Geschmack

Piment d’Espelette ist eine einzigartige Chilisorte, die ausschließlich im französischen Baskenland angebaut wird. Das Gewürz wird aus den getrockneten und gemahlenen Schoten der Gorria-Paprika gewonnen und ist eine der wenigen Paprikasorten, die in Europa angebaut werden. 

Ein Tipp für Urlauber: Jedes Jahr treffen sich die Erzeuger Ende Oktober zum Fête du Piment in Espelette, um die Ernte zu feiern. Besonders hübsch ist der Anblick der leuchtend roten, zum Trocknen an langen Schnüren aufgereihten Schoten.

Der Geschmack

Was den Geschmack des Piment d’Espelette so einzigartig macht, ist seine moderate Schärfe, die typischerweise zwischen 1.500 und 2.500 Scoville-Einheiten liegt. Zur Orientierung: Jalapeño liegen z. B. im Bereich von 2 500 – 5 000 und Peperoni im Bereich von 100 – 500 Scoville.

Diese leichte Schärfe wird von einem unverwechselbaren fruchtigen und aromatischen Profil begleitet, das sowohl rauchige als auch leicht süße Noten aufweist. Im Vergleich zu vielen anderen Chilisorten ist das baskische Gewürz wesentlich milder und feiner im Geschmack, was ihn in der Spitzengastronomie besonders beliebt macht.

Piment d’Espelette zeichnet sich durch sein mildes, fruchtiges Aroma mit rauchigen Noten und einer angenehmen, nicht brennenden Schärfe aus, was es von schärferen Chilisorten wie Cayennepfeffer abhebt.

Piment d’Espelette Geschichte

Die Geschichte des berühmten Gewürzes reicht weit zurück und beginnt nicht im Baskenland, sondern in Mittel- und Südamerika. Ursprünglich stammt diese Chilisorte aus Mexiko, wo sie bereits vor Tausenden von Jahren von den Azteken und Mayas angebaut wurde. Seinen Weg nach Europa fand Piment d’Espelette im 16. Jahrhundert, als Seefahrer, darunter auch Basken, von ihren Entdeckungsreisen zurückkehrten. Der Legende nach brachte ein baskischer Seemann die Schoten als Souvenir mit und begründete damit eine lange Tradition im französischen Baskenland.

Im Dorf Espelette und den umliegenden Gemeinden stellte sich schnell heraus, dass das subtropische Klima mit seinen warmen Sommern und milden Wintern ideal für den Anbau der Paprikapflanze ist. Im 17. Jahrhundert begann man, die Schoten nicht nur in der Küche, sondern auch in der Medizin zu verwenden. Ihre antiseptischen Eigenschaften machten sie zu einem beliebten Heilmittel.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Piment d’Espelette immer mehr zu einem festen Bestandteil der regionalen Küche. 

Mit dem wachsenden Interesse an regionalen Produkten und der Wiederentdeckung traditioneller Anbau- und Verarbeitungsmethoden gewann das Piment d’Espelette im 20. Jahrhundert international an Bedeutung.

Der Höhepunkt dieses Erfolges kam im Jahr 2002, als das Piment d’Espelette den AOP-Status erhielt, eine geschützte Ursprungsbezeichnung, die seine Qualität und geografische Herkunft garantiert. Heute ist Piment d’Espelette nicht nur ein Symbol baskischer Kultur, sondern auch ein gefragtes Gewürz in der Haute Cuisine weltweit und ein für Feinschmecker unverzichtbares Gewürz.

Herkunft, Anbau und Ernte von Piment d’Espelette

Obwohl der Piment d’Espelette ursprünglich aus Mittelamerika stammt, ist seine wahre Heimat heute das Baskenland im Südwesten Frankreichs. Konkret wird diese Chilisorte in und um das Dorf Espelette angebaut, das der Pflanze ihren berühmten Namen gegeben hat. Die Region bietet mit ihrem einzigartigen Mikroklima ideale Bedingungen für den Anbau: milde Winter, warme Sommer, viel Sonne und ausreichend Niederschlag. Diese Faktoren verleihen dem Piment d’Espelette seine charakteristische Farbe, seinen Geschmack und seine milde Schärfe. Übrigens darf nur der in der Region um Espelette  geerntete Piment diesen Namen auch tragen.

Anbau & Ernte 

Die Anbausaison beginnt im Frühjahr, wenn die Bauern die sorgfältig ausgewählten Samen in den fruchtbaren baskischen Boden säen. Die bis zu 1,5 Meter hohen Paprikapflanzen brauchen viel Sonne und gemäßigte Temperaturen, um zu gedeihen. Während des Wachstums werden die Pflanzen intensiv gepflegt und viele Arbeitsschritte werden traditionell von Hand ausgeführt. Ziel ist es, die bestmögliche Qualität zu gewährleisten und sicherzustellen, dass jede Pflanze unter optimalen Bedingungen wächst.

Piment d’Espelette ist ein Naturprodukt, das von der Gorria-Pflanze stammt, einem Strauch, der bis zu 30 Früchte trägt und meist im zwischen August und Oktober ausgereift und bereit zur Ernte sind. Danach hängen sie in langen Reihen an den Fassaden der Häuser zum Trocknen – ein typisches baskisches Bild.

Nach zwei bis drei Wochen, wenn die Schoten tiefrot sind, werden sie schonend in Öfen geröstet und zu aromatischem Pulver gemahlen, das ohne Zusätze abgepackt wird.

Keine Massenware!

Das Gewürz wird meist auf kleinen Feldern angebaut, oft zusammen mit anderen regionalen Kulturen. Dadurch können die Landwirte den Anbau in einem überschaubaren Rahmen halten und sich gezielt um jede einzelne Pflanze kümmern. Dies ermöglicht eine sorgfältige Pflege und eine qualitativ hochwertige Ernte.

Geographischer Ursprung und AOP-Status

Piment d’Espelette stammt aus einem streng begrenzten Gebiet im französischen Baskenland, das wegen seines idealen Klimas für den Anbau ausgewählt wurde. Dieses Gebiet umfasst die Stadt Espelette, etwa 25 km südlich von Biarritz, und neun angrenzende Gemeinden: Aïnhoa, Halsou, Itxassou, Jatxou, Larressore, Saint-Pée-sur-Nivelle, Souraïde, Ustaritz und Cambo-les-Bains.

Um die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP (“Appellation d’Origine Protégée”) zu erhalten, müssen die rund 200 Erzeuger strenge Richtlinien einhalten, die die Qualität des Produkts garantieren. Die französische Bezeichnung AOC (“Appellation d’Origine Contrôlée”) wurde im Jahr 2000 anerkannt und 2002 erhielt der Piment d’Espelette das europäische Pendant, das AOP-Siegel. Piment d’Espelette ist das einzige Gewürz Frankreichs, das diese Auszeichnung trägt. Jährlich werden ca. 240.000 Pflanzen angebaut.

Piment d’Espelette wird in drei Formen vermarktet: als Pulver, als frische ganze Frucht oder auf Schnüren. Das Pulver darf nur aus Gorria-Chilis bestehen und muss bestimmte Anforderungen hinsichtlich Feuchtigkeit und Korngröße erfüllen. Die frischen Chilis müssen makellos sein, eine einheitliche Form aufweisen und sofort nach der Ernte verarbeitet oder versandt werden. Alle Chilis  werden innerhalb von 48 Stunden sortiert und verarbeitet.

Die Einhaltung der AOP-Kriterien wird regelmäßig vom INAO (Institut National de l’Origine et de la Qualité) kontrolliert.

Im August werden die Produktionen von einem Expertengremium anonym bewertet, um das AOP-Zertifikat zu vergeben.

Verwendung in der Küche

Der Piment d’Espelette ist mit dem Paprika vergleichbar, hat aber eine leichte, raffinierte Schärfe. Er passt hervorragend zu allen Gerichten, die eine milde Würze vertragen und ist aus der baskischen Küche nicht wegzudenken. Besonders bekannt ist das Gewürz im Poulet Basquaise (baskisches Huhn), Axoa de Veau (baskische Fleischpfanne) oder Ratatouille, wo es dem Gericht seinen typischen Geschmack verleiht.

Es verfeinert Grillfleisch, Fisch, Geflügel, Reis- und Nudelgerichte, Eierspeisen, Dips, Saucen, Salate und Suppen. Auch Desserts wie Orangensorbet, Erdbeeren und Marmeladen erhalten durch die milde Schärfe eine besondere Note. Da das Gewürz im Laufe der Zeit an Schärfe und Farbe verlieren kann, sollte es trocken, dunkel und vor Hitze geschützt gelagert werden, damit es bis zu zwei Jahre frisch bleibt. 

Obwohl das Gewürz mild ist, sollte es vorsichtig dosiert werden, um den Geschmack optimal auszubalancieren. 

Fruchtig, würzig und von hoher Qualität: Piment d’Espelette

Piment d’Espelette ist mehr als nur ein Gewürz, er verkörpert baskische Kultur und Tradition. Mit seiner milden Schärfe und seinem fruchtigen Aroma bereichert er zahlreiche Gerichte. Die geschützte Ursprungsbezeichnung bürgt für Qualität und Authentizität. Wenn Sie an die Atlantikküste reisen, denken Sie daran, dieses Gewürz mit nach Hause zu nehmen – ein köstliches Souvenir, das Ihre Erinnerungen an die Reise lebendig hält.

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